Horror und Romance ein Gegensatz? Meine Meinung als Autorin und Leserin

Ich schreibe das, was geschrieben werden will und was mein Gefühl mir sagt. Daher kommt es vor, dass ich die Genres mische. In meinen Romanen kommt daher immer irgendwie Liebe, Humor, Spannung, Thriller-Elemente und auch Horror vor.

Das Genre Horror ist sogar in einige Unterarten geteilt. Es gibt den Splatter-Horror, den paranormalen Horror, mysteriöse Wesen und auch psychologischer Horror. Ich nutze meistens viele Elemente außer Splatter. Ich bin nicht so für Axtmörder Terror. Lieber gruseln und Spannung aufbauen.

Im Genre Liebe ist es mir tatsächlich zu langweilig, dass es zwei Personen gibt, die offensichtlich am Ende Partner werden. Meine Mutter nannte es immer O-Bein Romane. Sie sehen sich, gehen auseinander und kommen am Ende wieder zusammen. Irgendwie fehlt mir da die Würze. Und ich rede jetzt nicht von Spice (für die, die es nicht wissen, ist es die neue Bezeichnung von Erotik), sondern von einer zweiten Handlung, in der es nicht um Liebe geht.

Somit passiert es bei mir oft, dass ich ein mögliches Liebespaar in schlimmere Situationen bringe, als Liebeskummer, finanzielle Sorgen oder Ärger auf der Arbeit. Eben all das, was in einem Liebesroman als Problemen auftauchen kann und nicht mit Fantasy zu tun hat. Wie ein Arzt, der sich in eine Patientin verliebt oder jemand liebt eine andere Person, die allerdings in einer Beziehung ist. Eigentlich ist mir das persönlich zu langweilig, da ich in meinem privaten Umfeld so etwas zu genüge mitbekomme. Es ist Realität. Natürlich ist es unter Umständen aufregend zu schauen, wie sie am Ende doch zusammen sind oder eben nicht. Denn ein Happy End liegt im Auge des Betrachters. Einer verliert immer. Dazu mehr in einem anderen Blogartikel.

Bei meinem Horrorbuch „Omen der Vampire“ habe ich zwei Liebesgeschichten mit Horror gemischt. Es geht in erster Linie darum, dass es böse Vampire gibt und die Menschheit bedroht ist. Die Protagonistin Ellen ist laut einer Weissagung in der Lage, die Welt zu retten. Horror ist es alleine aufgrund der Vampire, einigen Morden und auch psychische sowie physische Gewalt, die ausgeübt wird. Aber im zweiten Handlungsstrang geht es einmal um die Liebe zwischen der Protagonistin Ellen, die sich in den einzig guten Vampir Rocco verliebt. Aber es gibt auch Benny, ein normal sterblicher Mann, der Arbeitskollege von Ellen, und schon seit Jahren unglücklich in sie verliebt. Für mindestens einen der Personen gibt es also kein Happy End. Und wahrscheinlich auch nicht für die Vampire, sollte Ellen es schaffen, sie zu vernichten.

Ich finde, dass Horror und Romance kein Gegensatz ist, sondern eine gute Kombination für die Lesenden, die gerne einen Mischmasch lesen, Horror lieben, aber auch eine gute Liebesgeschichte zu schätzen wissen. Und mal ehrlich, ich denke nicht, dass ich es mögen würde, wenn ein Horrorbuch nur daraus besteht, dass die Protagonisten ängstlich in einer Ecke kauern oder schreiend durch den Wald rennen. Zwischen all der Spannung muss es meiner Meinung nach auch mal Phasen der Ruhe geben. In der es um Freundschaft, Humor und Liebe geht. Gerade wenn es, wie in „Omen der Vampire“, um eine Zeitspanne von einem Jahr handelt, denn in dieser Zeit muss Ellen eine Brücke bauen und das Böse bis zu diesem Tag der Weissagung vernichten. So ein Jahr wäre voll von Horror und Spannung nicht realistisch. Jeder normal tickende Mensch würde nach einigen Tagen des puren Horrors längst die Stadt verlassen haben und nie wieder zurückwollen. Oder womöglich an Angst oder den Vampiren gestorben. Doch wenn es Lichtblicke gibt, die Hoffnung existiert und es einen Grund gibt, um gegen das Böse zu kämpfen, so bleibt man und stellt sich gegen die dunklen Mächte. Und was braucht man für einen Grund? Genau. Liebe, Freundschaft und auch ein höheres Ziel. Und genau das ist es, was für mich die Würze im Roman ist. Nicht nur purer Horror oder nackte Leidenschaft, sondern eine gute Mischung aus vielen Zutaten, machen meinen Roman für mich zu einer Komposition der Sinne. Ein Festmahl für Vampirfreunde und all diejenigen, für die ein einziges Genre auch zu langweilig ist.

Fazit: Die gute Mischung macht es aus. Nicht zu viel Liebe, nicht zu viel Horror, sondern auch mal Einblicke in die Arbeitswelt, die Freundschaft, die Vergangenheit der Protagonisten und auch mit der Angst zu spielen, kann so viel mehr bringen, als nur ein einzelnes Genre.

Ohnehin schreibe ich oft irgendwelche Romane aufgrund meiner Träume und weiß nachher gar nicht, in welches Genre ich das einsortieren kann, da bei mir immer irgendein Mischmasch daraus entsteht, der allerdings gut ist und viele Leute mitgerissen hat. Selbst konnte ich einige Leser überzeugen, die alles lesen, außer Fantasy. Doch mit meinen Berichten darüber, machte ich sie neugierig, sie fingen an zu lesen und sagten mir nachher, dass sie es gut fanden, da nicht zu viel Fantasy drin ist und es im realen Leben spielen könnte. Als Zusatz meinten sie, dass sie nun sogar Vampire lieben. Daher bin ich von meinem Konzept überzeugt.

Horror und Romance ist kein Gegensatz, sondern eine wunderbare Zusammenkunft vieler spannender Elemente, die für Spannung sorgt. Egal ob es aufgrund der Vampire und dem Kampf gegen das Böse spannend bleibt, oder welcher Mann am Ende Ellens Herz erobern könnte. Es ist genau nach meinem Geschmack und ich würde selbst solche Bücher kaufen, was ich übrigens auch schon mal getan habe. Gerade bei Vampirromanen in denen die Blutsauger auf der guten Seite stehen, kommt viel Leidenschaft drin vor, aber auch Kämpfe und Vampirjäger. Vielleicht Softhorror oder so, aber ich liebe es. In jeder Hinsicht spannend.

Ähnlich habe ich es auch in meinem Roman „Die Stadt der lauernden Bestien“ gehalten. Es kommen keine Vampire vor, aber in der Stadt lauert eine Sekte, die sogar reale Bestien gefangen halten. Die Protagonistin Melissa geht in dieser Stadt mit ihren Freundinnen in die Schule. Es geht um die Flucht der Mädchen und ihre Rettung. Allerdings sind die Gegner versteckt und jeder in der Stadt könnte ein Sektenmitglied sein. Die Story dauert auch ein Jahr lang und daher ist dort ebenfalls viel von Freundschaft und der ersten Liebe zu lesen. Es gibt aber auch andere Arten von Verehrer. Ich will nicht spoilern, aber auf Melissa wartet einiges. Am Ende weiß sie nicht, wem sie vertrauen kann. Es ist also auch dort Spannung, Horror, Liebe, Freundschaft und ein wenig Romantik mit drinnen. Echt eine gute Kombination, was auch viele Leser bestätigt haben. Sie kauften sogar die Fortsetzung, die ich nur geschrieben habe, weil ich selbst erzählen wollte, wie es den Protagonisten nach fast zwei Jahrzehnten ergangen ist. Wie haben die Geschehnisse sie verändert? Auch diesen Teil fanden die Leser spannend. Das bestätigt mich und dankbar nehme ich es an, dass ich den schmalen Grad zwischen den Genres gut ausbalanciert gehen kann.

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